Wenn Oma kommt, hat sie garantiert ein paar Ratschläge, wie ihre Tochter das Baby pflegen sollte. Doch nicht immer trifft sie mit ihnen auf offene Ohren. Meinungen prallen aufeinander, denn vieles, was vor Jahren noch Usus war, gilt heute nicht mehr. Wo aber hat die Großmutter recht und was hat sich geändert? Wir klären auf und vergleichen die Babypflege früher und heute..
Wie oft sollten Sie Ihr Baby baden?
In der Babypflege früher war es üblich, das Kind täglich zu baden. Experten sehen das heute anders. Es reicht aus, raten sie, legt man das Baby lediglich ein bis zweimal pro Woche in die Wanne. Und wenn, dann bitte nur in gut temperiertes, klares Wasser. Verzichten Sie besser auf Seife oder Badezusätze, da diese die schützende Schicht der Haut angreifen und austrocknen. Sollte Ihr Baby von Natur aus trockene Haut haben, können Sie dem Badewasser jedoch wenige Tropfen Weizenkeimöl bzw. ein spezielles Babypflegeöl beigeben. Ansonsten genügt die tägliche ‚Katzenwäsche‘, bei der Sie das Kind mit einem nassen, warmen Waschlappen sanft abreiben.
Nase und Ohren richtig pflegen
War es in der Babypflege früher notwendig, Ohren und Nase gründlich zu reinigen, gingen Mütter oft mit Wattestäbchen ans Werk. Heute warnen HNO-Ärzte davor. Meist schieben sie bei dieser Methode den Schmalz oder Schleim noch tiefer in die Organe hinein. Ein fatales Vorgehen, das nicht selten beim Doktor endet. Mit großem Aufwand muss er die verstopften Gänge wieder freiräumen. Deshalb sollten Sie die gelben Schmalzpartikel erst entfernen, wenn diese in der Ohrmuschel zu sehen sind. Benutzen Sie dazu am besten ein feuchtes, spitz zusammengerolltes Tuch. Auf keinen Fall jedoch dürfen sie in Ohr- und Nasengänge vordringen. Viel sinnvoller ist dagegen ein Blick hinter das Ohr. Oft bilden sich hier Wund- oder Schorfstellen, die Sie optimal mit einer Fingerspitze Creme behandeln.
Babypuder – ja oder nein?
Der Griff zur Puderdose war für Mütter in der Babypflege früher fast obligatorisch. Die Zeiten haben sich jedoch geändert. Nicht nur, dass Hebammen und Ärzte empfehlen, weniger Puder zu nehmen – nein, sie lehnen dessen Gebrauch generell ab. Damit zu hantieren sei gefährlich, da Kinder den feinen Staub einatmen könnten. Das trifft besonders dann zu, wenn man es gut meint und zu viel davon aufträgt. Neben akuten Hustenanfällen und Atemnot wären auch Spätfolgen wie chronische Atemwegserkrankungen denkbar. Außerdem bindet der Puderstaub die Feuchtigkeit im Po-Bereich. Dadurch bilden sich Klümpchen, die zu Reibungen und Hautreizungen führen.
Wundschutzcreme mit Bedacht verwenden
Hilfe der Po meines Babys ist wund! Damals wie jetzt schlagen Mütter die Hände über dem Kopf zusammen. Doch während sie bei der Babypflege früher sofort zur Wundschutzcreme griffen, lautet die Empfehlung heute: Gehen Sie bedacht vor! Sie sollten den entzündeten Po des Neugeborenen, wenn überhaupt, nur leicht einreiben. Bedenken Sie, dass überschüssige Creme nicht einzieht, sondern unvermeidlich an der Windel haften bleibt. Bevor Sie teure Salben verschwenden, wischen Sie die wunden Stellen daher lieber mit klarem Wasser ab. Wickeln Sie Ihr Kind ein paarmal mehr am Tag oder besser noch: Gönnen Sie ihm einige Stunden wickelfreie Zeit. An der frischen Luft heilen kleine Wehwehchen nämlich am schnellsten.
Sommers wie winters das Gesicht eincremen
Geht es um die Pflege des Gesichtes, hat sich im Vergleich zur Babypflege früher nicht viel geändert. Nach wie vor empfehlen Ärzte, an besonders kalten Tagen die dem Wetter ausgesetzte Haut des Kleinkindes zu schützen. Als Mutter tun Sie das am besten, indem Sie eine spezielle Wind- und Wettercreme auftragen. Diese legt sich als dünner Film über die Hautoberfläche und lässt Umwelteinflüsse außen vor. Zudem schützt sie die Babyhaut vor dem Austrocknen. Für den Sommer dagegen gehen die Empfehlungen auseinander. Manche Ärzte sagen, dass Sie eine Sonnencreme in den ersten sechs Monaten generell nicht verwenden sollten. Andere wiederum befürworten auch in dieser Zeit deren Anwendung. Alle Experten sind sich jedoch einig und sprechen sich für mineralische statt chemischer Produkte aus.
Baby-Po säubern
Für das Säubern des Baby-Pos haben sich mittlerweile Babyfeuchttücher etabliert. Sie sind ja auch wirklich praktisch, denn nach dem Säubern werden sie entsorgt und sind verschwunden. Früher genügten hierfür einfach lauwarmes Wasser und ein Baumwolltusch oder Waschlappen. Im Hinblick auf den Müll, was dies sehr viel praktischer, allerdings musste man mindestens einmal pro Woche eine Kochwäsche ansetzen, um für sauberen Wickel-Nachschub zu sorgen.